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1. Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger - S. 57

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Periode der Reichsgründung und Eroberung. 481 — 561. 57 539 Theudeberts Zug nach Italien. Er erwirbt den grössten Teil Yenetiens, Ligurien und die cottischen Alpen. 539 Mar. Avent. 539 a. a. 0.: Tlieudebertus rex Francorum Italiam ingressus Liguriam Aemiliamque devastavit eiusque exercitus loci infirmitate gravatus valde contribulatus est. Marcellini chron. (Rone. Ii, 327): Theudibertus Francorum rex cum magno exercitu adveniens Liguriam totamque depraedat Aemiliam. Genuam— evertit ac praedat (wolauf dem Rückzug, Mascou Ii, 104). Exercitu dehinc suo morbo laborante, ut subveniat pacisciens cum Beli • sario ad Gallias revertitur. Greg. Iii, 32: Theudebertus vero in Italiam abiit et exinde multum adquisivit. Sed quia loca illa, ut fertur, morbida sunt, exercitus eius — vexabatur. Multi enim ex his in illis locis mortui sunt. Quod videns Theudebertus ex ea reversus est multa secum spolia ipse vel sui deferentes; dicitur tarnen tunc temporis usque Ticinum accessisse civitatem, in qua Buccellinum rursum direxit. Nach Procops Darstellung Ii, 25 rückt ein fränkisches Heer von 100,000 M., angeblich um den Gothen Hülfe zu bringen unter Theudebert in Ligurien ein, gewinnt auf diese Weise den Po-Uebergang bei Ticinum und überfällt dann plötzlich das befreundete gothische Lager.1 Die Gothen flüchten nach Ravenna. Hierauf wird auch das in der Nähe stehende römische Heer unter Martinus und Johannes geschlagen, die Franken jedoch durch ausbrechende verheerende Krankheiten am weiteren Vormarsch gehindert. Unter diesen Umständen kehrt Theudebert, nachdem ihm Belisar in einem Schreiben wegen seines Treubruchs Vorstellungen gemacht, mit dem Heere in die Heimat zurück. Zur Behauptung seiner Eroberungen liess Theudebert den Buccelin und Haming2 zurück. Vgl. ausser Greg. Ih, 32 (s. o.) Paulus Diac. de gest. Langob. H, 2: His temporibus Narsis etiam Buccellino duci bellum intulit, quem Theudebertus r. Fr., cum in Italiam introisset, reversus ad Gallias cum Hamingo alio duce ad subiieiendam Italiam dereliquerat. Auch ein dritter Feldherr, Lantachar, wird erwähnt. Bald darauf boten die Franken (d. h. wol Theudebert) dem Vitiges ein neues Bündnis an und versprachen ein starkes Hülfsheer zu stellen für die Abtretung der Hälfte von Italien, ngogtcoielgfrui te t?]v ’ituxcav t&e'xovrss Ttq^ößeog 7laqgt. tbv Ovitiyov nsfjjrovoi-, vitog/ecslv ngoreevo/uevot, l(f ’ cp rrjg yajqug l-uv avro5 uq^ovglv, Proc. Ii, 28 p. 455 C. Um dem entgegenzuwirken, hatte auch Belisar Verhandlungen mit Vitiges angeknüpft, welche die Abweisung des fränkischen Antrags zur Folge hatten. Ebd. p. 456 D. Von den Franken war der grösste Teil von Venetien besetzt (ovre 'Pco/ucticov d'vvautvojv etc (lixvvtriöcu oute Fot-Owv oiojv te ovtcov tov ttoxeuov ngog exmt£qovs dieveyxelv. Ebd. Iii, 33 p. 543 B. Die Ostgothen behaupten nur noxca^ura öxcya, die Oströmer nur ra ini d-alaoacsca (Ebd. Iv, 24 p. 635 A), auch Teile von Ligurien (s. o.) und die cottischen Alpen waren Theudebert unterworfen (Ebd. Iv, 24 p. 634), welcher diese Erwerbungen später durch einen Vertrag mit Totilas zu sichern suchte , wonach beide Teile den dermaligen Besitzstand behaupten und sich gegenseitig nicht bekriegen wollen. 1) Löbell 29 nimmt hier einen Ausbruch jenes zuchtlosen Eigenwillens an, der den König gezwungen habe, der unbändigen Streitlust des Volks wider seine bessere Einsicht nachzugeben. 2) Ein Schreiben Gogos, des Erziehers Childeberts Ii., an Haming, der in besonderer Gunst beim König scheint gestanden zu haben, bei Bouq. Iv, p. 70.

2. Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger - S. 58

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
58 Zweiter Abschnitt. 542 Childebert und Chlothar überziehen den Westgothenkönig Theudes mit Krieg. Sie nehmen Pampeluna, belagern vergeblich Saragossa und verwüsten das Land an beiden Ufern des Ebro, werden aber von Theudes Feldherrn Theudisclus geschlagen und zur Umkehr genötigt. Theudebert stirbt, es folgt sein schwacher Sohn Theudebald (548 — 55). 548 542 5481 Nach Besiegung der Oströmer sollte eine vertragsmässige Ausgleichung stattfinden. Ebd. Iv, 24 p. 635 A. Agathiasi, 4 p. 15 schreibt Theudebert den kühnen Gedanken zu, nach Thracien vorzudringen und im Bunde mit Gepiden, Langobarden und anderen Völkern den Justinian in Byzanz anzugreifen. Digot, histoire du royaume d’Austrasie I, 301 ff. 308 erblickt in diesem angeblichen Plane nichts weniger als einen Versuch Theudeberts sich an Justinians Stelle zum Kaiser zu machen. S. Waitz Gga. 1866 p. 1256f. Legendenhaft Greg. Iii, 29. (Vgl. gesta 26, hist. ep. 42): Post loaec Childebertus rex in Hispaniam abiit. Quam ingressus cum Chlothachario caesaraugustanam civitatem (Saragossa) cum exercitu valiant atque obsident. At illi (die Einwohner) in tanta humilitate ad deum conversi sunt, ut — cum tunica b. Vincentii martyris muros civitatis psallendo circuirent — — Quod illi (die Franken) timentes se ab ea civitate removerunt: tarnen acqui-sita maxima Hispaniae parte (?) cum magnis hi spoliis in Gallias redierunt. Isidor, chron. (p. 171 bei Lindenbrog): Iste (Theudes) Francorum reges quinque (die 3 Söhne Chlothars sind wahrscheinlich mitgezählt vgl. Pagi crit. in Baron ann. ad a. 542 n. Vi.) Caesaraugustam obsidentes omnemque fere terraconensem provinciam bello depopulantes misso duce Theudisclo fortiter debellavit atque a regno suo non pace, sed armis exir'e coegit. Victor Tunn. Append. (Rone. Ii, 368): Hoc anno Francorum reges numero V per Pampalo-nam Hispanias ingressi Caesaraugustam venerunt quam obsessam per tres dies omnem seu tarraconensem provinciam depopulatione ti’iverunt. Wahrscheinlich hatten Chlothar und Childebert der wachsenden Macht Theudeberts gegenüber die Absicht gehabt, auch die ihrige durch Eroberungen im S. auszudehnen. Greg. Iii, 36: His denique gestis Theudebertus — cum diutissime aegrotasset, ab ipsa infirmitate deficiens reddidit spiritum. Ganz abweichend Agath. I, 4; hier kommt Th. auf einer Bärenjagd ums Leben. Greg. Iii, 37: A transitu igitur Chlodovechi usque in transitum Theudeberti computantur anni 37. (Chi. f in der zweiten Hälfte 511, danach würde Theud. Tod in die zweite Hälfte 548 fallen; doch ist das letzte Jahr als voll gerechnet, während Th. vor Ablauf desselben starb, denn Gr. fährt fort:) Mortuo ergo Theudeberto quarto decimo regni sui anno (= zweite Hälfte 547 und erste Hälfte 548) regnavit Theodobaldus filius eius pro eo. Theudebert starb demnach in der ersten Hälfte 548. Irrig ist die Berechnung von 1) Dass der Krieg iu Italien auch von Seiten der Franken seinen Fortgang hatte, zeigt Marius Av. 548 (Kone. Ii, 408): Eo anno Theudebertus rex magnus Francorum obiit: et sedit in regno eius Theudebaldus filius ipsius. Eo anno Lanthacarius dux Francorum in bello romano transfossus obiit. Man kämpfte also jetzt gegen die Oströmer und der Vertrag mit Totilas war noch in Kraft. Das bestätigen auch die Verhandlungen Justinians mit Theudebald Proc. Iv, 24 etc. Hierher gehört auch wahrscheinlich der Brief Theudebalds (s. d. Noten bei Bouq. Iv, 58a und Pard. n. 123, I. p. 93, Rückert de commerc. p. 17 n. 1) an Justinian, in welchem des Kaisers Anklagen gegen Theudebert zurückgewiesen werden.

3. Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger - S. 60

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
60 Zweiter Abschnitt. 553 555 553 555 Es wird nach einem Plünderungszug durch die Halbinsel teils durch Krankheiten (Leutharisf) aufgerieben, teils durch Narses (am Volturnus. Bucelin f) vernichtet. Die fränkischen Eroberungen in Italien gehen verloren. Theudebald stirbt, sein Reich fällt an Chlothar.a Feldzug Chlo- Feinde machte die Pranken schwankend, doch beschlossen sie die Fortsetzung des Krieges (ebd. 20). Im Frühling des folgenden Jahres (558 s. Pagi crit. ad a. 553 n. 4 — 6) unternehmen sie einen Beutezug durch Italien, Bucelin zieht mit der grösseren Hälfte des Heeres längs dem tyrrhenischen, Leutharis am adriat. Meere hin, während Narses seine Truppen zu Eom sammelt und organisiert. Bucelin dringt verwüstend durch Campanien, Lucanien, Bruttium bis zur sicilischen Meerenge vor, Leutharis plündert in Apulien und Calabrien (Ag. Ii, 1.), verliert aber auf dem Rückmarsch bei Fanum einen Teil seiner Beute und wird im Venetianischen mit den meisten seiner Leute das Opfer einer Seuche (ebd. Ii, 2 — 3, Paulus Diac. Ii, 2. a. E.). Bucelin hatte sich bei Beginn des Herb- stes gegen Campanien und Rom gewandt und bei Capua am Volturnus ein festes Lager bezogen, um Leuth, zu erwarten und mit ihm vereint Narses anzugreifen, erleidet aber von diesem eine völlig vernichtende Niederlage und fällt selbst (ebd. Ii, 4—9, hiernach sollen sich vom fränkischen Heere nur 5 Mann gerettet haben.1 Paul. Diac. Ii, 2: cum in Campania hiemare dis- poneret, tandem in loco, cui Tannetum nomen est, gravi bello a Narsete superatus extinctus est. Hamingus (s. o. zu 539) vero dum Widin, Gothorum comiti contra Narsetem rebellanti auxilium ferre conatus fuisset utrique a Narsete superati sunt. — Hamingus — Narsetis gladio perimitur. Vgl. Valesius I, 464 f. Marius Avent. Rone. Ii, 409 mit falscher Jahresangabe ad a. 555: Eo tempore Buccelenus dux Francorum in bello romano cum omni exercitu suo interiit, a. 556: Eo anno exercitus Francorum rei publi-cae romanae exercitum vastavit atque effugatum devastavit cum illis et divitiis multis abductis. Eo anno exercitus rei publicae resumptis viribus partem Italiae, quam Theudebertus rex adquisierat, occupavit. Greg. Iv. 9: Sub eo (Theodobaldo) enim et Bucellinus cum totam Italiam in Francorum regnum redegisset, a Narsete interfectus est Italia ad partem impe-ratoris capta, nec fuit qui eam ultra reciperet. Doch ist Greg. Ix, 20 von Eroberungen Sigiberts in Italien die Rede. Childeberts Ii. Unternehmungen s. 5842. Der Zug der Alamannenfürsten in Italien nach Agatliias dargestellt bei B ornhak 301 - 307. Vgl. Man so 278 — 284, Dahn 241 f., Stalin Wirtenberg. Gesch. 171 f. Ueber die Teilnahme der Franken an den italischen Kämpfen handelt sorgfältig Riickert de commercio 10—23. a) Greg. Iv. 9: Qui paullatim decidens septimo regni sui anno (also vor Ablauf der 1. Hälfte 555. Anders Pagi ad a. 554 n. 7—8.) mortuus est regnumque eius Chlothacharius rex accepit (wo er gleich seinen Umritt hält, Ebd. 14. Vgl. Bonneil a. a. 0. 204 und oben zu 536, Grimm R. A. 237.), 1) Das chron. Marcellini wird hier und zu den folgenden Jahren mit Unrecht von Bornhak citiert. Durch Waitz ist längst nachgewiesen (Ss. Vi, p. 68 n. 37 und Nachrichten der Gött. Univ. 1857 p. 38 if.), dass die Fortsetzung des Marc, von 551 an aus Her- mann von Reichenau entlehnt ist.

4. Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger - S. 62

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
62 Zweiter Abschnitt. dessen italischen Unternehmungen konnte sich das auf 3 Seiten von fränkischer Herrschaft umklammerte Baiuwarenland unmöglich in nationaler Unabhängigkeit behaupten. Nach dem Prolog zu lex Rip. Alam. Baiuw. steht Baiern schon unter Theuderichs I. Herrschaft. Doch vgl. oben zur lex Rip. p. 32 n. 1. Die Annahme einer Eroberung durch die Pranken wird durch das völlige Schweigen der Quellen ausgeschlossen (ganz unstatthaft ist die Beziehung von Yenant. Fort. Vi, 2 auf einen Sieg über die Baiern), vielmehr deutet die in der lex Baiuw. tit. Hi, c. I.1 gemachte die Herzogswahl betreffende Concession auf eine freiwillige, vertragsmässige Unterordnung. Ueber die lex Baiuw. s. zu 638, über die Christianisierung des Landes zu 694. : — Die Anfänge keines deutschen Stammes sind in so tiefes Dunkel gehüllt wie Name und Herkunft der Baiern, die unzweifelhaft deutschen Ursprunges um die Mitte des 6. Jahrh. zwischen Lech, Donau und Alpen (Paul. Diac. Hi, 29: Noricorum — provincia, quam Baioariorum populus inhabitabat, habet ab Oriente Pannoniam, ab occidente Suaviam, a meridie Italiam, ab aquilonis vero parte Danubii fluenta) als ein staatlich organisiertes Volk unter Herzögen aus dem Geschlechte der Agilolfinger in der Geschichte auftreten. Erste Erwähnung des Namens bei Jordanes d. r. g. 55 (um 540): Nam regio illa Suavorum ab Oriente Baioarios (al. Bagoarios, Boiaricos, Bai-baros, Baiobaros) habet, ab occidente Francos, a meridie Burgundiones, a ! septentrione Thuringos.2 Von den über die Herkunft des Yolkes aufgestellten Meinungen ist als aufgegeben zu betrachten die Ableitung von den keltischen Bojern, deren einstiges Yorhandensein im Süden der Donau überhaupt nicht nachgewiesen werden kann; für einen aus den Resten der Heruler, Rugier, Skiren und Tttrkilinger hervorgegangenen Völkerbund, der sich den Namen der ehemaligen (aber gar nicht nachweisbaren!) bojischen Bewohner des Landes beigelegt, halten die Baiuwaren Männert, Rudhart und andere Forscher (auch Rettberg H, 172 if. und Waitz I, 13 n. 2). Doch ist auch diese Ansicht mit schwer zu widerlegenden Gründen bekämpft worden von Zeuss, die Herkunft der B. von den Marcomannen, München 1839, dem J. Grimm G. d. d. Spr. I, 502 und Büdinger Oest. G. 488 — 90 beipflichten. Auch an Herleitungen von den Franken und Alamannen hat es nicht gefehlt. Quitzmann ‘Abstammung, Ursitz und älteste Geschichte der Baiwaren ’ München 1857 findet den Ursprung des Yolkes in dem nach Tac. ann. H, 63 aus den Gefolgschaften (schwerlich aus diesen allein. S. Waitz I, 361. n. 3.) der in der Verbannung lebenden Marcomannenkönige Maroboduus und Catualda zwischen March und Theiss gegründeten und der Herrschaft des Quaden Yannius unterstellten Reiches. Das so aus Marcomannen und Gothen entstandene neue Volk sei von seinen Nachbarn bai-uuäras d. h. ‘die beiden Bünde’ (von uuära ahd. bund, foedus und bai goth. beide) genannt worden, dieser Name aber durch den der Sueven und Quaden, welche den röm. Schriftstellern geläufiger waren, verdeckt geblieben. Das Volk habe bis gegen Ende des 1) Ll. Iii, 289: Dux vero qui praeest in populo illo semper de genere Agilolvin-garum fuit et debet esse, quia sic reges antecessores nostri concesserunt eis. Dass die Agilolfinger bairischen Ursprungs und das herzogliche Haus, so weit wir von demselben Kunde haben, zum Christentum sich bekannte, betont Waitz Nachr. 1869. 136 ff. 2) Vielleicht schon früher auf der von Müllenhof Abh. d. Berl. Ac. 1862 s. 537 in das Jahr 520 gesetzten Völkertafel: Burgundiones Thoringus Langobardus Baioarius. Waitz Ii, 74 n. 4.

5. Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger - S. 64

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Zweiter Abschnitt. 558 560 558 560 Childebert stirbt. Chramm unterwirft sich. Chlotharl. Alleinherrscher der fränkischen Monarchie (558 — 61). Chramms zweite Empörung und Untergang. contra Francos superiore anno exeimtesque de regione sua in Franciam venerunt et usque ad Divitiam (Deutz) civitatem praedas egerunt), nimmt Chr. von dem väterlichen Reiche Besitz. (Die Arverner scheinen ihm die Thore verschlossen zu haben: Tune arvernus populus intra muros tenebatur inclusus.) Seine vom Vater gegen ihn abgeschickten Brüder Charibert und Guntram, die ihn bei Limoges belagern, veranlasst er durch die falsche Nachricht von Chlotliars Tode zum Abzüge nach Burgund. Er verfolgt sie mit Heeresmacht, erobert Chälons-sur -Saöne (civitatem cavillonensem), kann aber das feste Dijon nicht bezwingen. Ebd. 17: Tune Chr. iam accepta Wiliacharii filia (Chalda Tochter des Herz, von Aquitanien) Parisius accedens secum Childe-bertum regem constringit in fide atque caritate, iurans se patri esse certis-simum inimicum. (S. zu 555a und Bonnell 204) Child, autem r., dum Chloth. contra Saxones decertaret in Campaniam remensem accedit et usque Remis civitatem properans cuncta praedis atque incendio devastavit. Audierat enim fratrem suum a Saxonibus fuisse peremtum et regno suo cuncta subiici aestimans quae adire potuit universa pervasit. Chramm scheint sich von Paris nach Tours gewendet zu haben, vgl. 18. S. zu 558. 560. Ueber Chramms Empörung Fauriel H, 146 — 162 nicht ohne willkürliche Hypothesen. Marius Avent. s. a. 558 (a. a. 0. 410): Hoc anno Childebertus rex Francorum transiit et obtinuit regnum eius Chlotharius rex frater eius. (Ueber Münzen Childeberts I. s. Soetbeer Forsch. I, 608.) Agath. Ii, 14: anuv de twv ‘pqüyywv xqcctos £g /xovov Xlw&apiov y.ure^ur]. Greg. 20: Childeb. — aegrotare coepit et cum diutissime apud Parisius lectulo decubasset, obiit — Cuius regnum et thesauros Chlothacharius rex accepit: Vultrogottham vero et filias eius duas in exsilium posuit. (Sie werden später von Charibert ehrenvoll zurückgeführt. Yen. Fort. Vi, 4.) Chramnus autem patri repraesentatur, sed postea (560) infidelis extitit. Chlothar ist also schon vor Childeberts Tode zurückgekehrt und hat seine Herrschaft wieder befestigt. Mar. Avent. s. a. 560: Chramnus post sacramenta quae patri dederat ad Britannos petiit et moliens regnum patris invadere adversus ipsum eum Britannis movere ausus est multaque loca graviter depraedavit. Ad cuius insaniam reprimendam pater cum exercitu properavit et interfecto comite Britannorum Chramnum vivum cepit incensumque cum uxore et filiis totius regionis incidit excidium. Greg. 20 (hist. ep. 54): Chr. — infidelis exstitit (zu 558). Cumque se cerneret evadere non posse, Britanniam petiit ibique cum Chonobro Britannorum comite ipse et uxor eius ac filiae latuerunt-------------- Chlothacharius autem rex contra Chramnum frendens cum exercitu adversus eum in Britanniam dirigit. In der Schlacht fällt Chonober. Chramm wird auf der Flucht gefangen und auf seines Vaters Geheiss mit Frau und Kindern lebendig verbrannt. Das Einzelne bei Greg, ist ausgeschmückt. Ueber die Chronologie s. Pagi ad a. 564 n. 3.

6. Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger - S. 65

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
65 Dritter Abschnitt. 561 — 613. Periode der inneren Kriege. Brunichildis und Fredegundis. Das Königtum im Kampfe mit der Aristokratie. Ausbildung des nationalen Gegensatzes zwischen dem germanischen Osten (Auster) und dem vorwiegend romanischen Westen (Neuster) und Süden. Die Eroberungspolitik in der Richtung auf Italien und Septimanien ohne Erfolg fortgesetzt. Beginnende Christianisierung der deutschen Länder. 561 Chlotkar I. stirbt,a das Reich unter seine Söhne geteilt: Guntram (561 —93) erhält Burgund und als Residenz Orleans, Charibert I. (561 — 67) Aquitanien und Paris, Sigi-bert I. (561 —75) Ripuarien mit Reims (Austrasien), Chil-p er ich I. (561—84) Armorica und das salische Land südlich vom Kohlenwalde mit Soissons (Neustrien).b 561 a) Marius Avent. s. a. 560: Chlothacarius rex mortuus est et diviserunt regnum eins filii ipsius, id est Charibertus Guntegramnus Hilpericus et Sigibertus. Chi. starb nach Greg. 21 (hist. ep. 55, gesta 29) zu Compiegne an einem Fieber, das er sich auf der Jagd zugezogen, anno quinquagesimo primo regni sui (in der zweiten Hälfte 561. Vgl. zu 511. Nach Yalesius I, 587 im December. Vgl. Pagi crit. ad a. 565 n. 8.) — Quem Iv filii sui cum magno honore Suessionas deferentes in basilica beati Medardi sepelierunt. Obiit autem post unum decurrentis anni diem, quo Chramnus fuerat inter-fectus. — b) Greg. Iv, 22 (hist. ep. 55): Chilpericus vero post patris funera thesauros, qui in villa Brinnaco (Braine unweit Soissons) erant congregati, accepit et ad Francos utiliores petiit ipsosque muneribus mollitos sibi subdidit. Et mox Parisius ingreditur sedemque Childeberti regis occupat,1 sed non diu hoc ei licuit possidere, nam coniuncti fratres eius eum exinde repulere: et sic inter se hi quatuor, id est Charibertus Guntchramnus Chilpericus atque Sigibertus, divisionem legitimam faciunt, deditque sors (an eine eigentliche Verloosung ist wol um so weniger zu denken, als die Anteile bereits bei Clothars Lebzeiten festgesetzt zu sein scheinen. Vgl. Valesius I, 490 f. Waitz Ii, 107 n. 4; 108 n. 3) Chariberto regnum Childeberti sedemque habere Parisius, Guntchramno vero regnum Chlodomeris ac tenere sedem aurelianensem, Chilperico vero regnum Chlothacharii patris eius cathedramque Suessionas l) Chilperich stand seinen 3 Brüdern, die von derselben Mutter waren, als Stiefbruder und als der jüngste gegenüber (Greg. Iv, 3), scheint auch bei der Teilung verkürzt worden zu sein. (Bonneil 20g). Dieser Umstand wirft einiges Licht auf das Misverhältnis zu seinen Brüdern. Waren die Anteile schon von Chlothar festgesetzt, was nicht unwahrscheinlich (s. o.), so erklärt sich Chilperichs Auftreten vielleicht durch die Absicht, seinen Anteil auf eigene Hand zu vergrössern. Auch Thierry 195 f. bezweifelt Chilperichs Absicht auf die Alleinherrschaft. Richter, Annalen d. deutsch. Gesch. im M.-A. 5

7. Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger - S. 67

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Periode der inneren Kriege. 561 — 613. 67 562 gerkrieg zwischen Chilperich und Sigibert. Chilpericli dringt in Sigiberts Abwesenheit in dessen Reich ein und besetzt Reims, wird aber von seinem aus dem Avarenkrieg heimkehrenden Bruder besiegt und verliert Soissons.b bertus exercitum dirigit et gesto contra eos bello vicit atque fugavit; sed postea rex eorum amicitias cum eodem per legatos meruit. Greg. Iv, 29: Chuni vero iterum in Gallias venire conabantur, adversus quos Sigibertus cum exercitu dirigit — Isti magicis artibus instructi diversas eis fantasias ostendunt et eos valde superant. Fugiente autem exercitu Sigiberti ipse inclusus a Chunis retinebatur, nisi postea, ut erat elegans et versutus, quos non potuit superare virtute proelii, superavit arte donandi. Nam datis mu-neribus foedus cum rege iniit, ut omnibus diebus vitae suae nulla inter se proelia commoverent. (Sie zogen ab, von Sigibert mit Lebensmitteln verseilen. Menander protect, ed. Bonn. 302.) — Sed et rex Chunorum multa munera regi Sigiberto dedit: vocabatur autem Gaganus. (Khan Titel der mongolischen Herrscher). Omnes enim reges gentis illius hoc appellantur nomine. Paul. Diac. Ii, 10: comperta Huni, qui et Avares, morte Chlotarii regis, super Sigibertum — inruunt. Quibus ille in Turingia occurrens eos iuxta Albim fluvium potentissime superavit eisdemque pacem petentibus pacem dedit. Huic — Brunichildis matrimonio iuncta est — Rursumque Avares cum Sigiberto in locis ubi et prius pugnantes — victoriam sunt adepti. Den ersten Einfall der Avaren gegen die Angabe der Quellen mit Valesius a. a. 0. Ii, p. 9 in das Jahr 567 zu versetzen, liegt kein stichhaltiger Grund vor. Wohnten dieselben (nach Chlothars Tode) auch als foederati in den Pontusebenen, so hindert doch nichts anzunehmen, dass einzelne beutelustige Schaaren schon damals weiter nach Nordwesten vordrangen. Mit mehr Recht dürfte der zweite Einfall mit der Auflösung jenes Foederatverhältnisses nach Justin Ii. Thronbesteigung (565) in Zusammenhang zu bringen sein. Jetzt treten die Avaren olfenbar mit weit stärkerer Macht auf, so dass ihnen das fränkische Heer erliegt. Hiernach mag mau den zweiten Avarenkrieg in das Jahr 565 oder 566 setzen, jedoch nicht mit Paul. Diac. erst in die Zeit nach Sigiberts Vermählung mit Brunichilde. Valesius nimmt 571 an.1 b) Greg. Iv, 23. Dum autem cum eis (Chunis) turbatus esset Sigibertus Chilpericus frater eius Remis pervadit et alias civitates quae ad eum pertine-bant, abstulit. Ex hoc — bellum civile surrexit. Rediens autem Sigibertus victor a Chunis Suessionas civitatem occupat (er scheint Soissons behauptet zu haben. Bonnell 215.) ibique inventum Theodobertum, Chilpericir. filium, adprehendit et in exilium transmittit. Accedens autem contra Chil-pericum bellum commovit, quo victo atque fugato civitates suos in suam dominationem restituit. Theodobertum — apud Ponticonem villam (Ponthion Stellung eines fränkischen Gesammtreiches (regnum Francorum; regio, terra Fr., bisweilen Irancia), von dem die einzelnen Eeiehe nur Teile waren, nie erloschen. (Digot I 217, Waitz Ii, 113). ? ’ Üeber ^ie Entstehung der Avaren (der Name ist nach Zeuss 291 persisch: äwäre der Schweifende) aus den beiden türkisch finnischen Stämmen der Var und Chuni (Varcho-niten), ihr Verhältnis zu Justinian als foederati und die Auflösung desselben s. Büdinger esteir. Gesch. I, 61 ff. Sitten, Lebensweise, Bewaffnung dieses nomadischen Reitervolkes ebd. 65 ü. Ihre eigentümliche Haartracht 66 n. 1, Dümmler Piligrim v. Passau 154 n. 11. 5 *

8. Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger - S. 70

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
70 Dritter Abschnitt. 568-575 571 572 Kriege mit den Langobarden. — Langobardische Scliaaren lallen in die Provence (und Burgund?) ein und werden aufgerieben (568). Der burgundische Patricius Amatus von den in Burgund eingedrungenen Langobarden geschlagen und getödtet. Ein wiederholter Einfall der Langobarden durch Mummolus, den kriegstüchtigen Feldherrn Guntrams zurückgewiesen.a Eine Schaai von Sachsen, welche mit Alboin nach Italien gezogen waren, dringt plündernd in die Provence ein, wird aber von 568 571 572 praecepit. Erat eniin tunc Firminus comes urbis illius, qui cum ipsis in capite abiit. feed et de alia parte Audovarius cum exercitu advenit ingressique urbem arelatensem sacramenta pro parte Sigiberti regis exegerunt. Quod cum Guntchramnus rex comperisset, Celsum patricium cum exercitu illuc dmgit, qui abiens avenicam urbem (Avignon) abstulit. Accedens autem Arelatem et vallans eam, impugnare exercitum Sigiberti qui infra muros con-tinebatur coepit. Auf den Rat des Bischofs Sabaudus machen Sigiberts Trup-peu einen Ausfall. Sed superati ab exercitu Celsi fugam ineunt venientesque ad urbem portas reperiunt obseratas. Von Celsus verfolgt, von der Stadt aus beschossen, werden sie in die Rhone gedrängt und zum grössten Teil vernichtet. Firmino tarnen et Audovario discedendi via indulta est. — Guntchramnus r. recepta urbe ilia iuxta consuetudinem bonitatis suae Aven-nicam ditionibus fratris sui restituit. Marius Av. ad a. 569: Alboenus — Italiam occupavit — Eo anno etiam in finitima loca Galliarum ingredi praesumpserunt, ubi multitudo captivorum gentis ipsius venundata est. Ueber den chronolog. Irrtum des Marius s. Pagi crit. a a. 568 n. 2. 3 gegen Cointius 569 n. 9. Greg. Iv, 42: Igitur prorumpentibus Langobardis in Gallias, Amatus patricius qui nuper Celsi successor exstiterat (570), contra eos abiit com-missoque bello terga vertit ceciditque ibi. Tantamque tune stragem Lango-bardi feruntur fecisse de Burgundionibus, ut non possit colligi numerus occisorum, oneratique praeda discesserunt iterum in Italiam. Quibus dis-cedentibus Eunius qui et Mummolus arcessitus a rege patriciatus culmen meruit. (M. ein Romane, Graf in Auxerre, aus welcher Stellung er seinen Vater verdrängt hatte. Greg, ebd.) Vgl. hist. ep. 67 und Paul. Diac. Iii, 3. *) Greg, ebd: Inruentibus iterum Langobardis in Gallias et usque Mustias Calmes (Les Chamousses bei Embrun? Jacobs 138 gibt keine Auskunft) accedentibus quod adiacet civitati ebredonensi, Mummolus exercitum movet et cum Burgundionibus illuc proficiscitur. Circumdatisque Langobardis cum exercitu factis etiam concidibus per devia silvarum inruit super eos, multos inteifecit; nonnullos cepit et regi direxit. Hist. ep. 68: Inruentibus iterum Langobardis in Gallias, cum quibus Mummolus fortiter dimicavit et usque ad internecionem oppressit. Den Gregor schreibt aus Paul. Diac. Ill, 4. der Galsuintha als Morgengabe zugefallenen Städte (s. zu 567 a) auf Brunichilde als erbliches Eigentum übertragen wurden. Greg. Ix, 20: quas (jene Städte) etiam per iudicium Guntchramni regis — domna Brunichildis noscitur adquisivisse. Fauriel Ii, 169 nimmt an, Chilp. sei wirklich für einige Zeit entthront worden, irrt aber in der Zeitfolge der Ereignisse.

9. Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger - S. 73

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Periode der inneren Kriege. 561 — 613. 73 575 Dieser besiegt Sigiberts Herzog Gundobald und dringt unter barbarischen Verwüstungen nach Süden vor.b Sigibert bietet die überrheinischen Völker seines Reichs auf und nötigt den von Chilperich gewonnenen Guntram, sich von diesem zu trennen-Chilperich bittet um Frieden und gibt die occupierten Gebietsteile zurück,0 erneuert aber, nachdem er Guntram wieder auf seine Seite gezogen, den Krieg durch einen Einfall in Sigiberts Reich. Dieser lässt nach abermaligem Aufgebot der linksrheinischen Stämme, durch seine Herzoge Guntram Boso und Godegisel die von Theudebert besetzten Gebiete zurückerobern (Theudebert fällt 574 (p. 414). Hoc anno Clebus rex Langobardorum — interfectus est.1 Eo anno iterum (s. zu 572) Langobardi in Valle ingressi sunt et Clusas (la Cluse) obtinuerunt et in monasterio s. Acaunensium diebus multis habitaverunt; et postea in Baccis pugnam contra exercitum Francorum commiserunt, ubi pene ad integrum interfecti sunt, pauci fuga liberati. Sed et Mauri et aliae gentes qui in provincia eorum ingredi praesumpserunt, ab ipsis Francis devicti sunt. Ygl. Pabst Forsch, z. d. G. Ii, 421. Gregor und Paul. Diac. melden von diesem Zuge nichts. b) Greg. Iv, 48: Chilpericus autem — per Theodobertum filium — civi-tates eius pervadit, i. e. Turonis et Pictavis et reliquas citra Ligeriin sitas. Qui Pictavis veniens contra Gundobaldum ducem pugnavit und besiegt diesen, verwüstet und unterwirft die Gebiete von Poitiers und Tours, Lemovicinum, Cadurcinum vel reliquas illorum provincias pervadit vastat evertit; ecclesias incendit, ministeria detrahit, clericos interficit — fuitque illo in tempore peior in ecclesiis gemitus, quam tempore persecutionis Diocletiani. c) Ebd. 50: Dum haec agerentur Sigibertus r. gentes illas, quae ultra Rhenum habentur, commovet et bellum civile ordiens contra — Chilpericum ire destinat. Quod audiens Chilp. ad — Guntchramnum legatos mittit. Qui coniuncti pariter foedus ineunt, ut nullus fratrem suum perire sineret. Sed cum Sigib. gentes illas adducens venisset et Chilp. de alia parte cum suo exercitu resideret, nec haberet r. Sigibertus — ubi Sequanam fl. transmearet, — Guntchramno mandatum mittit dicens: ‘nisi me permiseris per tuam sortem hunc fluvium transire, cum omni exercitu meo super te pergam.’ Quod ille timens, foedus cum eodem iniit eumque transire permisit. Als dies Chilp. erfährt usque Avallocium (Alluye) carnotensem vicum abiit. Quem Sigib. insecutus campum sibi praeparari petiit. Ille vero timens — pacem petiit civitatesque eius quas Theodob. male pervaserat reddidit. Vgl. das Folgende über die wilde Kriegs- und Plünderungslust der linksrhein. Völker im Heere Sigiberts. Ygl. gesta 32, hist. ep. 70. 1) Die Chronologie ist unsicher. Nach Prosp. cont. p. 34 f. regiert Alboin 2 Jahre, 10 Monate, Cleph 1 Jahr und 6 Monate. Dessen Ermordung fiele also in das Jahr 572. Dazu stimmt das 12jährige Interregnum. S. zu 584. Nach Origo gent. Langob. Ll. Iv, 644 regiert Alboin als König in Italien 3, Cleph 2 Jahre, nach dem Chron. Goth. ebd. Alboin 3 Jahre und 6 Monate, Cleph 2 Jahre und 6 Monate. In der zwölfjährigen Dauer des Interregnums stimmen beide mit dem Cont. Prosp. überein.

10. Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger - S. 75

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Periode der inneren Kriege. 561—613. 75 austrasischen Grossen als König anerkannt.0 Drei langobardisclie Herzöge dringen in die Provence ein. Sie werden von Mum-| molus bei Grenoble und Embrun geschlagen und über die Alpen ! zurückgetrieben.d exitum Sigiberti supputantur anni Xxyiiii (diese Zahl widerspricht Gregors sonstigen Angaben. S. zu 548. Anders Pagi 579 n. 6.) Inter exitum vero Sigiberti et nepotis sui Theodoberti fuere dies Xyiii. Mortuo autem Sigi-berto regnavit Childebertus iilius eius pro eo. — Marius Av. anno X° Justiui iun. (== 575): Hoc anno Sigibertus rex Fr. bellum contra fratrem suum Hilpericum movet et cum eum iam inclusum haberet et de eius interfectione cogitaret, ab hominibus Chilperici per fraudem interfectus est, et suscepit regnum eius Childebertus Iilius ipsius. Sigibert war unter seinen Brüdern der zum Herrscher am meisten berufene. Von den Haremslaunen jener war er frei, seinen königlichen Sinn zeigte er schon durch die Wahl seiner Gemahlin (s. 567b), seine Kriegstüchtigkeit war anerkannt, den unbändigen Trotz der linksrheinischen Völker wusste er zu bändigen (Gr. Iv, 50). Streben nach Machtvcrgrösserung und der leidenschaftlichen Brunichildis Einfluss haben ihn auf eine falsche Bahn getrieben und seinen frühen Untergang herbeigeführt. Venant. Port. Vi, 2.3 preist seine Siege über Thüringer, Sachsen und Dänen, letztere wurden nach Vh, 7 durch Herzog Lupus erfochten. Vgl. Eckhart Fr. or. I, 92 f. Bekker de Sigib. 25 n. 13. Von Eroberungen Sigiberts in Italien, die Greg. Ix, 20 (Bouq. Ii, 346b) erwähnt werden, ist sonst nichts bekannt. Ueber eine Münze Sigiberts Soetbeer Forsch. I, 608. Sein Verhältnis zur Kirche bespricht Bekker 33 f. °) Greg. V, I: Interemto Sigiberto — Brunichildis r. cum filiis Parisius residebat. Quod factum cuin ad eam perlatum fuisset — Gundobaldus dux (Greg. Iv, 48) adprehensum Childebertum filium eius parvulum furtim abstulit ereptumque ab imminenti morte collectisque gentibus super quas pater eius regnum tenuerat, regem instituit, vix lustro aetatis uno iam peracto: qui die dominici natalis regnare coepit (vielmehr schon am 8. Dec. S. Bouq. H, 233 n. b.). Hist. ep. 72: factione Gundoaldi — in pera positus per fenestram a puero acceptus est et ipse puer singulus eum Mettis exhibuit ibique a Gundoaldo vel Austrasiis in regno patris sublimatur. Vgl. gesta 32. Die Minderjährigkeit Childeberts gab dem Adel Austrasiens die erste willkommene Gelegenheit, einen entscheidenden Einfluss auf die Regierung zu gewinnen und die königliche Macht zu beschränken. Vgl. Löbell 190 f. S. zu 581a. d) Greg. Iv, 451 Post haec tres Langobardorum duces, id est Amo Zaban (s. zu 574a) ac Rhodanus, Gallias inrupere. Et Amo quidem ebredunen- 1) Unbrauchbar scheint die Nachricht des Fred, chron. 45: Defuncto Clep — duodecim duces Langob. duodecim annis sine regibus transigerunt. Ipsoque tempore -— in regnum Francorum proruperunt; pro ea praesumptione in conipositione Augustam et Siusium civitates (Aosta u. Susa) cum integro illorum territorio et populo partibus Gunt-chramni tradiderunt. Posthaec legationem ad Mauricium imperatorem dirigunt, hi duodecim duces singulo s legatarios destinant pacem et patrocinium imperii petentes, iidemque et alios legatarios duodecim ad Guntchr. et Childebertum destinant, ut patrocinium et defen-sionem Francorum habentes, duodecim millia solidorum annis singulis his duobus regibus in tributa implerent, vallem cognomento Ametegis partibus Guntchramni cessantes (der obere Teil des Dorabalteathales). Dann hätten sie mit Erlaubnis der Frankenkönige Autharis zum König erhoben; er wie sein Sohn Agilulf hätten den Tribut entrichtet. Unter
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